Sei a > 0,
und sei
ε → F(ε)
eine Funktion, die für
−a < ε
und
ε < a,
nicht aber
an der Stelle ε = 0
definiert ist.
Was ist der Grenzwert lim ε → 0 F(ε) ?
Intuitiv existiert dieser Grenzwert, wenn
F(ε)
gegen eine Zahl K strebt, wann immer
ε schrittweise gegen 0
strebt.
Die Formulierung wann immer bezieht sich darauf, dass die Art und Weise, wie sich
ε schrittweise an 0
annähert, beliebig sein soll.
Das bedeutet, dass wir
- eine beliebige Folge von Zahlen
ε1,
ε2,
ε3,
ε4,
ε5,...
aus dem Definitionsbereich von F
wählen können, für die
lim n → ∞ εn = 0 gilt,
- und für jede dieser Folgen
lim n → ∞ F(εn) = K
erhalten. Mit anderen Worten: Die zugehörige Folge der Funktionswerte
F(ε1),
F(ε2),
F(ε3),
F(ε4),
F(ε5),...
strebt immer
gegen dieselbe Zahl K.
Ist das der Fall, so schreiben wir
lim ε → 0 F(ε)
= K
und bezeichnen K als den Grenzwert der
Funktion F für
ε → 0.
Auf diese Weise kann also der Grenzwert einer Funktion aus dem Begriff des
Grenzwerts einer Zahlenfolge (der der intuitiven Idee einer "schrittweisen" Annäherung
entspricht) erhalten werden.
Falls
lim n → ∞ F(εn)
von der gewählten Folge
ε1,
ε2,
ε3,
ε4,
ε5,...
abhängt oder (für auch nur eine solche Folge)
nicht existiert, so sagen wir, dass der Grenzwert
lim ε → 0 F(ε)
nicht existiert.
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